Nachhaltigkeit

Ein verantwortungsvoller und nachhaltiger Umgang mit Ressourcen ist für uns bei Reemtsma und im gesamten Unternehmensverbund von Imperial Brands PLC ein sehr wichtiges Anliegen. Dabei nutzen wir bei Reemtsma insbesondere zwei Hebel, um die Auswirkungen unserer Geschäftstätigkeiten auf die Umwelt zu reduzieren.

Zum einen treiben wir im Reemtsma-Werk in Langenhagen bei Hannover den Übergang zu einer „low-carbon economy“ aktiv voran. Dazu setzen wir bereits modernste technologische und energetische Maßnahmen um, die die Ökobilanz des Produktionsstandortes schrittweise weiter verbessern. Im Fokus ist dabei die Einsparung von Energie, die Senkung des Wasserverbrauchs sowie die Reduktion des eigenen Abfallaufkommens. So nutzen wir vor Ort zum Beispiel ein eigenes Blockheizkraftwerk zur Energiegewinnung oder bei der Produktion anfallende Abwärme für Heizprozesse. Hinzu kommen Maßnahmen etwa zur Vergrößerung der ökologischen Vielfalt auf dem Werksgelände sowie immer mehr Ladesäulen für E-Autos und E-Fahrräder unserer Mitarbeitenden.

Zum anderen arbeiten wir für mehr Nachhaltigkeit stetig an neuen Produkt- und Verpackungslösungen, um die Menge an Abfall zu reduzieren bzw. die Ökobilanz unserer Produkte zu verbessern. Dafür nutzen wir zum Beispiel bereits für einige Produkte Papierfilter anstelle herkömmlicher Filter auf Basis von Celluloseacetat, Zigarettenschachteln aus Papier und Packungsfolierungen, die fast komplett aus wiederverwertetem Kunststoff bestehen. Zudem sparen wir bei der Umverpackung ausgewählter Volumentabakboxen in unserem Sortiment bereits bis zu 25 Prozent Plastik bei gleichem Inhalt ein.

Unser „(T)Aschenbecher“


Im Sinne des Umweltschutzes treibt uns darüber hinaus noch ein anderes Thema seit Langem um: das sogenannte „Littering“
oder zu Deutsch, unsachgemäß in die Umwelt entsorgter Müll. Unsachgemäß entsorgte Zigarettenfilter und Verpackungsmüll sind eine große, zusätzliche Belastung für kommunale Reinigungsdienste und schaden der Umwelt massiv. Dagegen müssen und wollen wir als Hersteller etwas tun.

Zusammen mit verschiedenen Handelspartnern verteilen wir bereits seit Herbst 2022 kostenlos unsere Reemtsma-Taschenaschenbecher. Damit sensibilisieren wir Kundinnen und Kunden für mehr Umweltbewusstsein im Alltag und bieten eine praktisch jederzeit einsetzbare Lösung, um Littering mit wenig Aufwand selbst vorzubeugen. Abgerauchte Asche sowie der Zigarettenfilter können ganz einfach im Taschenaschenbecher gesammelt und anschließend sachgerecht entsorgt werden.

Besonders erfreulich: Immer mehr unserer Handelspartner sind an einer Ausweitung der Initiative gemeinsam mit Reemtsma interessiert.

Das zeigt: Mit unserem „(T)Aschenbecher“ sorgen wir gemeinsam mit unseren Handelspartnern für mehr Nachhaltigkeit entlang der Wertschöpfungskette und schaffen einen echten Mehrwert für eine sauberere Umwelt in den Städten und in der Natur.

Denn insbesondere beim Umweltschutz gilt: Nur wenn wir alle an einem Strang ziehen, können wir einen positiven Beitrag leisten. Dabei sind es oft schon die kleinen Dinge, die eine große Wirkung entfalten können.

Einwegkunststoff


Reemtsma steht für Produktverantwortung. Wir tragen durch technische Innovationen zu mehr Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft bei und arbeiten kontinuierlich an neuen Lösungen zur Reduktion des Plastikaufkommens und zur Steigerung der Recyclingquote bei unseren Produkten und in unserer Lieferkette.  

Zur Umsetzung der EU-Richtlinie zur Beschränkung von Einwegkunststoff (2018) hat die Bundesregierung im März 2022 einen Gesetzentwurf vorgelegt. Dieser soll die Entsorgung von Einwegkunststoff (z. B. Flaschendeckel oder Joghurtbecher) und die Kostenübernahme der Hersteller regeln. Die genaue Aufteilung der Kosten für Kunststoffabfall, zu dem auch herkömmliche Zigarettenfilter auf Basis von Celluloseacetat gehören, wird durch eine Rechtsverordnung geregelt.

Um die Umsetzung der EU-Richtlinie zu einem Erfolg zu machen, die bereits bestehenden umfangreichen Maßnahmen der Hersteller – insbesondere jener von Tabakprodukten – nicht zu konterkarieren und eine schnelle und einfache Umsetzung für die Wirtschaft zu ermöglichen, sind aus unserer Sicht drei Aspekte von zentraler Bedeutung: Kosteneffizienz, Transparenz und eine sinnvolle Beteiligung der Wirtschaft. Zu diesem Zweck schlagen wir die folgenden Impulse für die weitere politische Diskussion vor:

Die Einbeziehung von Abfallstückzahlen beim Streumüll lässt die Übernahmekosten der Hersteller für alle Einwegkunststoff (EWK)-Produkte in unverhältnismäßiger Weise ansteigen. Obwohl der Anteil von EWK-Produkten im öffentlichen Abfall lediglich 9% ausmacht, sollen die Hersteller nach dem UBA-Modell 30% der manuellen Streumüllkosten (282 Mio. Euro) übernehmen. Bei den Gesamtkosten der öffentlichen Reinigung müssten Hersteller somit jährlich 17% zahlen (434 Mio. Euro).

Die zusätzliche Aufwandsermittlung der manuellen Streumüllreinigung nach Abfallstückzahlen ist auf eine Drittelung der Kosten auf die Parameter Stückzahl, Gewicht und Volumen zurückzuführen. Diese Drittelung führt zu einer unverhältnismäßigen Kostenübernahme, was aus Gründen der Kosteneffizienz nicht akzeptabel ist. Insbesondere auch deshalb, da für die Stückzahlerfassung beim Streumüll eine valide Methode fehlt. Auch eine ausreichende Datengrundlage für eine Stückzahlerfassung ist im UBA-Modell nicht genannt. Wichtig wäre deshalb, dass beim Streumüll eine Anpassung der Gewichtung der einzelnen Parameter Stückzahl, Gewicht und Volumen vorgenommen wird.

In Deutschland produzierende Hersteller tragen ausschließlich für hierzulande produzierte und auf dem Markt bereitgestellte Produkte mit deutschem Steuerzeichen Verantwortung. Wichtig ist deshalb, dass für den Bereich Tabakfilter neben der Anzahl der illegalen Zigaretten auch die Anzahl der legal und privat importierten Zigaretten (ohne deutsches Steuerzeichen) nicht auf die in Deutschland produzierenden Hersteller umgelegt bzw. kostenmindernd bei der Festlegung der Abgabesätze für Tabakfilter berücksichtigt wird.

Dieser nicht unerhebliche Teil der insgesamt in Deutschland konsumierten Zigaretten (2020: 9,23 Mrd. Stück oder knapp 11% aller konsumierten Zigaretten) wurde bereits zu einem großen Teil im Ausland mit einer SUP-Sonderabgabe belegt. Dies käme dann einer „Doppelbesteuerung“ gleich.

Die EWK-Kommission ist das zentrale Gremium für die aktive Mitgestaltung der Herstellerverantwortung. Dieses sollte daher paritätisch mit zahlungspflichtigen Herstellern gegenüber den anderen Interessenvertretern besetzt werden. Zudem sollte die Einwegkunststoffkommission nicht nur eine rein beratende Funktion haben. Empfehlungen der Kommission sollten grundsätzlich beachtet werden und ausnahmsweise von der Kommission abweichende Entscheidungen des BMUV bzw. UBA sollten detailliert begründet werden.

Die Festlegung der Abgabensätze ist der Kern bei der Umsetzung der erweiterten Herstellerverantwortung und eine wesentliche politische Frage. Daher sollte bei der Bestimmung des Kostenumfangs und der Abgabenlast der Deutsche Bundestag entscheiden.

Nachhaltigkeit im globalen Verbund

 

Das Engagement von Reemtsma und Imperial Brands zur Reduzierung der weltweiten Umweltauswirkungen unseres Geschäfts ruht auf drei Säulen mit insgesamt acht Schwerpunkten. Diese sind in der globalen ESG-Strategie unseres Unternehmensverbunds klar definiert.

In Deutschland sowie weltweit verstehen wir Nachhaltigkeit ganzheitlich, das heißt mit Blick auf die ökologischen, ökonomischen, sozialen und gesundheitlichen Dimensionen unseres Handelns. Dabei orientieren wir uns an den für uns und unser Geschäft wesentlichen UN-Zielen für Nachhaltige Entwicklung.

Unsere Nachhaltigkeitsziele als Gruppe sind eindeutig. Bis 2030 haben wir uns signifikante Einsparungen etwa beim Energie- und Wasserverbrauch, beim CO2-Ausstoß, bei der Müllvermeidung sowie bei der Recyclingquote zum Ziel gesetzt (siehe Grafik rechts). Bis spätestens 2040 wollen wir als gesamter Unternehmensverbund über alle Bereiche hinweg klimaneutral werden!

Dabei sind wir bereits auf einem guten Weg, wie die ESG-Performance für das Geschäftsjahr 2023 von Imperial Brands zeigt.

Für sein Nachhaltigkeitsengagement hat unser Unternehmensverbund 2023 zum fünften Mal in Folge das „Climate A“-Rating der unabhängigen Umweltschutzorganisation Carbon Disclosure Project (CDP) erhalten. Es gilt als „Goldstandard“ in Sachen Umwelttransparenz und Klimaschutz. Zudem wurde Imperial Brands durch sein Engagement, den CO2-Fußabdruck nicht nur im eigenen Betrieb zu verkleinern, sondern die gesamte Lieferkette in die Pflicht zu nehmen, in das „Supplier Engagement Leaderboard“ von CDP aufgenommen. Darüber hinaus gehört unsere Gruppe seit 2021 durchweg als „Climate Leader“ der Financial Times zu den Unternehmen in Europa, die ihre CO2-Emissionen am deutlichsten reduzieren konnten.