Wie schädlich ist Nikotin? Studie offenbart großen Aufklärungsbedarf unter Ärzten

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Sehr viele praktizierende Ärztinnen und Ärzte aus verschiedenen Fachrichtungen halten Nikotin für den Hauptverursacher von Lungenkrebs und anderen Krankheiten. Eine effektive Behandlung rauchender Patientinnen und Patienten wird damit unnötig erschwert. Gleichzeitig sind Ärztinnen und Ärzte jedoch an einer Weiterbildung zum Konzept der Schadensminderung tabakrauchbedingter Gesundheitsfolgen (Tobacco Harm Reduction) interessiert.

Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie unter mehr als 15.000 Medizinern aus elf Ländern, darunter auch Deutschland. Es braucht nach wie vor deutlich mehr Aufklärung und evidenzbasierte Wissensvermittlung über erfolgreiche Strategien zur Tabakreduktion und zum Rauchstopp – selbst unter Ärztinnen und Ärzten.

Mehrheit hält Nikotin für krebserregend

Die Ende Juli dieses Jahres veröffentlichte Studie von Sermo im Auftrag der Foundation for a Smoke-Free World enthüllt ein nicht geringes Maß an Fehleinschätzungen unter Medizinern weltweit in Bezug auf die (vermeintliche) Gesundheitsschädlichkeit von Nikotin. Demnach nehmen allein in Deutschland 77 Prozent der befragten Ärztinnen und Ärzte fälschlicherweise an, dass Nikotin Lungenkrebs verursacht. Damit liegt Deutschland sogar noch drei Prozentpunkte über dem Durchschnitt der Befragten in allen elf Ländern. Auch in Bezug auf andere Krankheiten wie Arteriosklerose und COPD herrschen ähnliche Missverständnisse vor.

Die Mehrheit der befragten Mediziner halten Nikotin für die Hauptursache von Lungenkrebs.

 

Nach Ansicht von Gesundheitsexperten weltweit sind insbesondere die Schadstoffe, die beim Verbrennen von Tabak entstehen und die beim Einatmen des entstehenden Rauches inhaliert werden, die Grundursache für die meisten typischerweise durch das Rauchen verursachten Erkrankungen. Tabakrauch enthält bis zu 7.000 verschiedene Substanzen, von denen etwa 100 als Ursache oder mögliche Ursache für durch das Rauchen verursachte Erkrankungen betrachtet werden. Nikotin gehört jedoch nicht dazu, sondern ist ein natürlich in vielen Nachtschattengewächsen vorkommender Stoff und nicht krebserregend.

Medizinische Fachkompetenz stärken

Warum besteht hier dringender Aufklärungsbedarf? Weil sich fehlendes Wissen oder medizinische Fehleinschätzungen in Bezug auf die tatsächliche Schädlichkeit von Nikotin negativ auf die medizinische Beratungsqualität in Fragen zur Reduktion oder zum gänzlichen Verzicht auf den Genuss von Tabak auswirken können. Alternativen wie E-Zigaretten setzen Raucherinnen und Raucher nach wissenschaftlichem Erkenntnisstand deutlich weniger Schadstoffen aus, da sie keinen Tabak verbrennen oder enthalten. Sie sind daher potenziell deutlich weniger gesundheitsschädlich als klassische Tabakprodukte – und werden in anderen Ländern gesundheitspolitisch bereits aktiv gefördert. Fehlendes oder falsches Wissen könnte in dem Zusammenhang dazu führen, dass diese und andere neuartige Produktalternativen in der medizinischen Beratung entweder nicht berücksichtigt oder wissentlich ignoriert werden. Hier muss dringend die medizinische Fachkompetenz gestärkt und sichergestellt werden, dass Ärztinnen und Ärzte fundierte und objektive Informationen über die tatsächlichen Gesundheitsfolgen des Tabakkonsums und über alternative Produkte mit und ohne Rauch, Dampf sowie Nikotin erhalten.

Großes Interesse an Aufklärung

Die Studie zeigt nicht nur Missstände auf, sondern gibt auch Grund zur Hoffnung. Denn die überwiegende Mehrheit aller befragten Mediziner äußert großes Interesse daran, sich weiterzubilden und mehr über die Möglichkeiten zur Minderung tabakrauchbedingter Gesundheitsfolgen (Tobacco Harm Reduction) zu erfahren. Hier bieten sich große Chancen, die es zu nutzen gilt.

Die Mehrheit der befragten Mediziner ist an Weiterbildung zur Reduktion des Rauchens bzw. zum Rauchstopp interessiert.

Eine fundierte Aufklärung über Tobacco Harm Reduction als Konzept und über die potenziellen Vorzüge neuartiger Tabakprodukte wie E-Zigaretten, Tabakerhitzer oder tabakfreie Nikotinbeutel kann dazu beitragen, dass Ärztinnen und Ärzte eine bessere Beratung bieten, besser informierte Entscheidungen treffen und ihren Patientinnen und Patienten potenziell deutlich weniger gesundheitsschädliche Alternativen im Vergleich zum fortgesetzten Rauchen empfehlen können – ohne zwingend einen bedingungslosen Verzicht zu fordern. Ein solcher Ansatz hilft insbesondere Menschen, die zwar willens sind, positive Verhaltensänderungen zum Wohle ihrer Gesundheit vorzunehmen, jedoch nicht auf den Konsum von Nikotin verzichten wollen.

Tobacco Harm Reduction senkt Risikopotenzial des Nikotinkonsums

Im Rahmen des Verbunds Imperial Brands ist auch Reemtsma seit Langem als wissenschaftlicher Partner im Bereich Gesundheit und Medizin aktiv. Ziel ist unter anderem, einen fundierten und evidenzbasierten Beitrag zur Wissensvermittlung und Aufklärung von medizinischem Fachpersonal zu leisten. Dr. Thomas Nahde, Head of Harm Reduction & Engagement bei Imperial Brands Science:

Der Fokus unserer Forschung liegt darauf, das schadensmindernde Potenzial unserer neuartigen Produkte und ihren konkreten Beitrag zu Tobacco Harm Reduction zu untermauern. Damit senken wir das Risikopotenzial des Nikotinkonsums im Vergleich zum fortgesetzten Konsum klassischer Tabakprodukte deutlich. Das Wissen darüber teilen wir mit der wissenschaftlichen Community und mit Praktikern weltweit auf Fachkongressen und in anerkannten Fachzeitschriften. Wir tun das, weil wir überzeugt davon sind, dass eine enge Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Medizinern und Unternehmen hilft, die Gesundheit und das Wohlbefinden von erwachsenen Raucherinnen und Rauchern weltweit zu verbessern.

Imperial Brands Science ist der wissenschaftliche Arm der Reemtsma-Muttergesellschaft Imperial Brands, zu dem unter anderem auch die Reemtsma-Labore am Standort Hamburg gehören.

Wissen fördern und Dialog anregen

Mit diesem Engagement unterstreichen wir als Unternehmen unser klares Bekenntnis dazu, das Potenzial von Tobacco Harm Reduction weiter auszubauen, Wissenslücken zu schließen und Missverständnisse aufzuklären. Als verantwortungsvoller Hersteller sowohl von klassischen als auch von neuartigen, potenziell risikoreduzierten Produkten und als Treiber von Forschung und Entwicklung stehen wir für jeden konstruktiven Dialog gern zur Verfügung.